Ein Film von Andreas Morell
- Montag, 04. Juni 2012, 22.00 - 22.45 Uhr.
Sie kamen aus dem Senegal, aus Nigeria oder Ghana, aus
Zentralasien oder Nordafrika. Sie waren auf der Suche nach einem
neuen, besseren Leben in Europa. Nun liegen sie auf einem
Hügel nahe der türkisch-griechischen Grenze begraben,
ertrunken im Grenzfluss Evros.
Eine kleine muslimische Gemeinde in Griechenland kümmert
sich um die Beerdigung der Toten, rund 400 sind es bislang –
längst nicht nur Muslime. Weit über 100.000 Menschen
machen sich jedes Jahr auf den Weg über Istanbul nach Europa
– wie viele von ihnen dabei ihr Leben lassen, sagt keine
Statistik.
story-Autor Andreas Morell besucht den kleinen
Friedhof und begleitet Grenzschutzbeamte aus Nordrhein-Westfalen,
die sich im Auftrag der europäischen „FRONTEX“
nachts mit Wärmebild-Kameras auf die Lauer legen, um
Flüchtlinge zu stellen, Flüchtlinge wie den jungen
Marokkaner Asis, der bei der Überfahrt mit seinen Freunden
zwei Tage lang in Ästen auf einer kleinen Insel im
reißenden Evros hing und um sein Leben schrie, bis Hilfe kam.
Dramen, die Menschen wie den Nigerianer Jasper inzwischen kaum noch
bewegen. Er ist einer der Schlepper, die in Istanbul die letzten
Kilometer der Flucht nach Europa einfädeln. Jasper verlies
seine Heimat, um sich als Box-Trainer eine neue Existenz
aufzubauen. Dieser Traum ist ausgeträumt - nun schickt er
für viel Geld Flüchtlinge über den Fluss.
Bron: http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2012/0604/friedhof.jsp
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